Der Oberauer Siedlerputsch war eine gewaltsame Landnahme von ehemals kaiserlichem Land um Schloss Orth in Niederösterreich. Ihm folgte der Oberauer Putsch, der die Annexion von Teilen Niederösterreichs durch das Habsburger Reich zur Folge hatte. Die Oberauer Siedler wurden nach dem Putsch gezwungen, das Gebiet zu verlassen.
Etwa 120 Personen, meist Arbeitslose aus Wien, besetzten das ehemalige Jagdrevier von Franz Ferdinand bei Orth an der Donau. Sofort wurde mit der Urbarmachung begonnen und in den folgenden Tagen brachten die Siedler mit mehreren Fahrzeugkolonnen ihr Hab und Gut ein. Die Neusiedler waren im Verein “Kolonien in der Heimat” organisiert, dessen Vorsitzender der SPÖ-Politiker Josef Wagner war.
Die Siedler erklärten den zunächst verblüfften Behörden, dass sie das Land unter keinen Umständen verlassen würden. Die Medienberichterstattung verschaffte den Siedlern großen Rückhalt, so dass ihre Zahl innerhalb weniger Tage auf mehr als 800 anstieg. Niederösterreichische Gendarmen und Polizisten aus Wien gingen in Stellung und forderten sie per Ultimatum auf, von ihrem Ansinnen abzulassen.
Nach mehrwöchigen Verhandlungen wurde die Oberau schließlich friedlich geräumt. Den Siedlern wurde zugesichert, dass sie an anderer Stelle geeignetes Land erhalten würden. Im November verpachtete die Republik eine gerodete Fläche auf dem Kaiserplateau an Arbeitslose. Das Gelände wurde als Übungsplatz für die deutsche Armee genutzt.
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