November 6, 2024
Gehaltsvorstellungen

Realistische Gehaltsvorstellungen beim Bewerbungsgespräch

Häufig werden Sie während des Bewerbungsprozesses bereits beim Schreiben einer Bewerbung mit der Frage nach Ihren Gehaltsvorstellungen konfrontiert. Spätestens im Bewerbungsgespräch selbst, sollten Sie allerdings wissen, welche Gehaltsvorstellungen für Sie in Frage kommen. Und derweil jeder Arbeitnehmer gerne gut für seine Mühen bezahlt wird, sollten Sie realistische Gehaltsvorstellungen angeben. Was genau als realistisch gilt und wie Sie eine entsprechende Summe ermitteln können, zeigen wir Ihnen hier. 

Grundsätzlich lohnt es sich rechtzeitig vor dem Bewerbungsgespräch zu recherchieren, wie hoch das Gehalt in einer ähnlichen Position oder ähnlichen Firma ausfällt. Suchen Sie hierfür beispielsweise im Internet nach vergleichbaren Stellenausschreibungen mit Verdienstangaben oder erkundigen Sie sich auf Stellenportalen. Außerdem können Sie das branchenübliche Gehalt ebenfalls bei Branchen- oder Wirtschaftsverbänden, sowie Gewerkschaften oder Handelskammern erfragen. 

Zielt Ihre Bewerbung derweil auf einen Karrieresprung hin oder steht ein Firmenwechsel bevor, können Sie im Allgemeinen eine Gehaltserhöhung von bis zu 20% verhandeln. Dabei dient Ihnen Ihr aktuelles Gehalt als Orientierungshilfe. 

Möchten Sie in einem Bewerbungsgespräch ein höheres Gehalt verhandeln, sollten Sie triftige Gründe liefern, warum Ihnen ein Unternehmen mehr zahlen sollte. Verfügen Sie beispielsweise über besondere Zusatzqualifikationen wie Sprachen, EDV Kenntnisse oder Fortbildungen, mehrjährige Berufserfahrung und exzellente Fachkenntnisse oder einen sehr guten Abschluss? Dies sind gute Voraussetzungen, um ein besonders attraktives Gehalt auszuhandeln. 

Schließlich hängt der mögliche Monatsverdienst ebenfalls von Aspekten wie Tarifverträgen, Wirtschaftslage oder Standort ab. So sind Verdienstmöglichkeiten in Westdeutschland zum Beispiel häufig deutlich besser als in Ostdeutschland. Und auch die Unternehmensgröße hat Einfluss auf Ihren Verdienst. 

Um bei der Bewerbung realistische Gehaltsvorstellungen anzugeben, sollten Sie sich an den nachfolgenden Tipps orientieren:

Wird bereits bei der Bewerbung nach den Gehaltsvorstellungen gefragt, sollten Sie diese jeweils im Schlusssatz Ihres Anschreibens nennen. Orientieren Sie sich hierbei an Ihrem aktuellen Gehalt oder dem branchenüblichen Verdienst. Streben Sie eine höhere Position an, können Sie derweil bis zu 20% aufschlagen.

Nennen Sie bei Gehaltsvorstellungen stets das angestrebte Brutto-Jahresgehalt, nicht den monatlichen Verdienst. Möchten Sie also beispielsweise monatlich €2000.- verdienen, geben Sie in Ihrer Bewerbung oder im Bewerbungsgespräch €24000.- an. Weiter sollten Sie auf gerade Summen verzichten. Nutzen Sie stattdessen krumme Zahlen oder Gehaltsspannen. Diese sind nicht nur schwieriger nach unten zu drücken, sondern zeigen Ihrem Gegenüber im Bewerbungsgespräch, dass Sie sich genau informiert und vorbereitet haben. Dabei bietet es sich an einen gewissen Verhandlungsspielraum einzukalkulieren. Möchten Sie am Ende also beispielsweise €2500.- pro Monat verdienen, sollten Sie bei der Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen für einen höheren Wert plädieren. Bedenken Sie grundsätzlich, dass bei den Gehaltsvorstellungen Zusatzleistungen wie Urlaubsgeld, Fahrtkosten oder ähnliche betriebliche Vergünstigungen nicht berücksichtigt werden. Diese werden individuell besprochen.

Um bei einem Bewerbungsgespräch erfolgreich Gehaltsvorstellungen durchzusetzen, sollten Sie sich im Detail vorbereiten. Spielen Sie die Verhandlung im Kopf durch, legen Sie sich nützliche Argumente parat und machen Sie sich Ihre Grenzen in puncto Verdienst bewusst. Starten Sie eine Gehaltsverhandlung derweil mit vergleichsweise hohen Werten, sollten Sie Ihre Qualitäten für den Job und den Mehrwert, den Sie einem Unternehmen bringen, deutlich aufzeigen.