Entlassungsproduktivität ist ein wirtschaftlicher Begriff, der das Phänomen beschreibt, dass die durchschnittliche Arbeitsproduktivität eines Unternehmens nach der Entlassung von Mitarbeitern steigen kann. Der Begriff wird verwendet, um das Phänomen der Produktivitätssteigerung zu beschreiben, nachdem ein Unternehmen Mitarbeiter entlassen hat. Er kann sich auch auf einen Anstieg der Gesamtarbeitsproduktivität des Unternehmens beziehen.
Das Wort wurde in Deutschland zum Unwort des Jahres 2005 gewählt. Der Jury-Vorsitzende Horst Dieter Schlosser stellte fest, dass die Vorschläge aus der Wirtschaft, “mit denen das Management beschönigt und verschleiert”, in den letzten Jahren deutlich zugenommen hätten. Seiner Meinung nach verschleiert der Begriff auch die schädlichen Folgen der Arbeitslosigkeit.
Dieses Wort wird derzeit von den Arbeitgebern in der Tarifrunde für die Metallindustrie verwendet. Gerhard Schröder hatte die Wortschöpfung bereits 1998 kritisiert. Im Jahr 2005 tauchte das Wort jedoch nur fünfmal in der überregionalen Presse auf. Inzwischen ist der Begriff in der Betriebswirtschaftslehre angekommen.
Sowohl Hans-Werner Sinn vom Ifo-Institut, ein Vertreter der angebotsorientierten Politik, als auch der keynesianische Ökonom Rudolf Hickel bewerteten die Wahl des Unworts des Jahres positiv. Sinn wies darauf hin, dass die Entlassungsproduktivität deutlich machen würde, dass die Lohnsteigerungen in Deutschland in der Vergangenheit viel zu hoch gewesen seien.
Die Entscheidung der Jury wurde dagegen sowohl von Rolf Kroker vom Institut der Deutschen Wirtschaft als auch von einem Sprecher von Gesamtmetall kritisiert.Entlassungsproduktivität ist ein etablierter volkswirtschaftlicher Begriff, der auch vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung verwendet wird.
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