In der Ökonomie und der Soziologie der Arbeit ist Arbeitsleid (oder Disutility of Effort) die Anstrengung und Arbeitsbelastung, die im Arbeitsprozess während der Ausführung der Arbeit entsteht. Sie wird von einem Arbeitnehmer als negative Erfahrung empfunden. Arbeitsleid kann auch als “Unnutzen” der Anstrengung bezeichnet werden.
Arbeit ist mit Arbeitsleid verbunden, das man in der Arbeitswelt zum Zweck der Einkommenserzielung auf sich nimmt. Arbeit wird verrichtet, wenn der Nutzen der Arbeit (Lohn, Sicherheit, Prestige, sozialer Status, Macht) das Arbeitsleid übersteigt. In der Industrie- und Arbeitssoziologie wird das Arbeitsleid als die negativen Erfahrungen der Arbeitnehmer im Arbeitsprozess betrachtet.
Das Wort “Arbeit” stand von der jüngsten bis zur ältesten Sprachstufe immer für “Mühsal”, “Plage”, “Not”, “Beschwerde”. Adam Smith sprach von Arbeitsleid als der Anstrengung und Mühe (englisch toil and trouble), die aufgewendet werden muss, um ein Gut zu erwerben. Die österreichische Schule ging überwiegend davon aus, dass der Mensch das Arbeitsleid bei der Arbeit empfindet.
In der Arbeitsphysiologie entspricht die Arbeitsbelastung dem Arbeitsleid, zu dem auch Ärger, Frustration, Monotonie, Stress oder Unzufriedenheit gehören. Je länger der Arbeitsweg ist, desto größer ist das Arbeitsvolumen pro Zeiteinheit. Nach dem ersten Gossen’schen Gesetz steigt der Nutzen der verbleibenden Zeit, wenn die Freizeit abnimmt (die Arbeit zunimmt).
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