Eine Arbeitsgelegenheit (auch AGH) ist ein arbeitsmarktpolitisches Instrument, zum Beispiel in Deutschland, das Arbeitslose bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützen soll. Arbeitsgelegenheiten sind als Zusatzbeschäftigungen gedacht und werden abseits des bestehenden Arbeitsmarktes und mit Hilfe öffentlicher Gelder angeboten. Die in der Arbeitsgelegenheit geleistete Arbeit soll im öffentlichen Interesse liegen.
Arbeitsgelegenheiten[1] werden in Deutschland in verschiedenen Formen angeboten. In der Schweiz werden Arbeitsgelegenheiten über die Zeitarbeitsprogramme angeboten. In Österreich sind die gemeinnützigen Beschäftigungsprojekte[5] als Arbeitsgelegenheiten zu werten. In den Niederlanden wird Arbeitslosen der Beschäftigungszuschlag – BEZ – angeboten.
Arbeitsgelegenheiten werden ausschließlich für Bezieher von Arbeitslosengeld II (Hartz IV) eingesetzt. Andererseits sollen die Mehraufwendungen durch die Arbeitsgelegenheit kompensiert werden. Dazu gehören die Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung, die sogenannten Ein-Euro-Jobs.
Sinn und Zweck jeder Arbeitsgelegenheit ist die Integration in den regulären Arbeitsmarkt über den Umweg einer zunächst zusätzlich geschaffenen Beschäftigung. Sie werden für Personen eingesetzt, bei denen der direkte Weg zur Integration wenig Aussicht auf Erfolg hat oder nach Einschätzung des Vermittlers bereits gescheitert ist. Die Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose.
Arbeitsgelegenheiten begründen nicht in jedem Fall ein Arbeitsverhältnis. Bei Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung in Deutschland sind daher nicht alle gesetzlichen Bestimmungen aus dem Arbeitsrecht auf diese Form anwendbar. Anders verhält es sich zum Beispiel bei den zum 1. Januar 2008 eingeführten entgeltlichen Arbeitsgelegenheiten.
Die Arbeitsmöglichkeiten sind immer zeitlich begrenzt und erstrecken sich in der Regel über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Je nach Art gibt es sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitarbeitsmöglichkeiten. Eine Zwischenstufe stellt der dreijährige kommunale Kombilohn dar, der für Arbeitslose gedacht ist, die besondere Unterstützung benötigen.
Teilnehmer an einer Arbeitsgelegenheit werden für die Dauer der Förderung nicht in der Arbeitslosenstatistik erfasst. Die Unterstützung wird nicht für die gesamte Dauer der Arbeitsgelegenheit gezählt. Sie wird nur für die ersten sechs Monate der Arbeitsgelegenheit gezählt und nicht für den Rest der Zeit.
Insbesondere die Nutzung von Arbeitsgelegenheiten ohne regelmäßige Entlohnung ist sozialpolitisch umstritten. Die Kritik rührt von der Bezeichnung 1-€-Jobs her. Mit dem Begriff “1-€-Job” werden Tätigkeiten bezeichnet, die nicht regelmäßig entlohnt werden.
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