Das Rückkehrhilfegesetz (RückHG) ist ein deutsches Gesetz, das die Ausreise von arbeitslosen Ausländern aus der Bundesrepublik fördern sollte. Es ist noch heute in Kraft und gibt rückkehrwilligen Ausländern, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, einen Rechtsanspruch auf Beratung. Diese Beratung wird von den Mobilitätsberatern der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) durchgeführt.
Das Rückkehrhilfegesetz wurde als Artikel 1 des Gesetzes zur Förderung der Rückkehrbereitschaft von Ausländern vom 28. November 1983 eingeführt. Das Gesetz enthält weitere Vorschriften für Ausländer, u.a. in den Bereichen Sozialversicherung, Steuern, Prämien und Eigentumsbildung. Es wurde 1983 verabschiedet.
Die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland war von 3,8 % im Jahr 1980 auf 9,1 % im Jahr 1983 angestiegen. Die Arbeitslosenquote der ausländischen Arbeitnehmer stieg auf 15 % an. Die Bundesregierung beabsichtigte, die Rückkehrbereitschaft von Ausländern durch finanzielle Anreize zu fördern. In Frage kamen nur Ausländer, die nicht mit einem Deutschen verheiratet waren und die Staatsangehörigkeit eines Staates besaßen, mit dem die Bundesregierung Abkommen über die Anwerbung und Beschäftigung von Arbeitnehmern geschlossen hatte.
Staatsangehörige aus Jugoslawien, Marokko, Nordkorea, Portugal, Spanien, Südkorea, der Türkei und Tunesien hatten Anspruch auf 10.500 DM plus 1.500 DM pro Kind für die Rückkehrhilfe. Ausländische Arbeitnehmer erhielten ebenfalls Unterstützung, wenn sie vor der Antragstellung mindestens sechs Monate lang von Kurzarbeit betroffen waren.
Arbeitnehmer aus Ländern, mit denen die Bundesrepublik Deutschland bisher kein Sozialversicherungsabkommen (SVA) abgeschlossen hat (u.a. Portugal und Türkei), bekamen zudem ihre Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) erstattet und durften über ihre Spar- und Bausparverträge verfügen.
Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel vom 17. September 1984 sollen rund 150.000 ausländische Arbeitnehmer die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Rückkehrhilfegesetzes verlassen haben. Der Berliner Ausländerexperte Nikolaus Stumpfögger, Politikwissenschaftler an der Freien Universität, hat ermittelt, dass jeder zweite rückkehrwillige Ausländer von seinem Arbeitgeber auch eine Abfindung in mindestens gleicher Höhe erhalten hat.
Im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise 2015 in Europa gewähren einzelne Staaten finanzielle Prämien für Flüchtlinge, die freiwillig in ihre Heimat zurückkehren. Siehe: Rückkehrerbeihilfe. Siehe auch: Finanzielle Prämien für Flüchtlinge, die in ihre Heimatländer zurückkehren. Siehe auch: Finanzielle Prämie für Flüchtlinge, die in ihr Herkunftsland zurückkehren.
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