Franz Newerkla (* 1896; † 1973) war ein österreichischer Aktivist der Zwischenkriegszeit und Gründer der Liberal-Sozialistischen Union. Er war Mitglied der Kommunistischen Partei Österreich-Ungarns. Er starb 1973 im Alter von 83 Jahren. Er hinterlässt seine Frau, zwei Kinder und einen Enkel.
Franz Newerkla (eigentlich Newrkla) stammte aus Nikolsburg in Südmähren. Während des Ersten Weltkriegs wurde er zum Militärdienst eingezogen und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Er entwickelte starke Sympathien für den revolutionären Aufstand von 1917. Den späteren Weg zum autoritären Kommunismus konnte er jedoch nicht nachvollziehen.
Newerkla war ein österreichischer Anarcho-Syndikalist und pazifistischer Aktivist. In den krisengeschüttelten 1920er Jahren war er ein Agitator für eine deutliche Erhöhung der Massenkaufkraft. Newerkla postulierte ein Recht auf Arbeit und Leben und forderte u.a. die Aufgabe von Brachflächen.
Im Jahr 1928 begann er mit rund 300 Kolonisten in der Wiener Lobau mit ersten Rodungsarbeiten, um Bauland und landwirtschaftliche Nutzflächen zu erschließen. Als jedoch ab 1930 die Arbeitslosenzahlen rapide anstiegen, führte Newerkla mit Gleichgesinnten eine Landbesetzung im Gebiet durch.
Innerhalb der Arbeitslosenbewegung organisierte Newerkla wöchentliche Treffen, schlug die “Notfront” als Gruß für die Arbeitslosen vor (analog zur “Roten Front” der Kommunistischen Partei) und rief zu verschiedenen Aktionen auf. Im Jahr 1931 überraschte ein Flashmob die Wiener Polizei, als eine Gruppe von Arbeitslosen mit Besen in der Hand eine Säuberungsaktion in der Innenstadt durchführte.
Die gleichnamige Zeitung wurde 1931 in Deutschland veröffentlicht. Es war die erste Veröffentlichung einer Zeitung mit diesem Namen. Die Zeitung wurde von dem Verleger Hachette & Girolamo herausgegeben. Der Name der Zeitung wurde in Newspaper Of The Day (Tageszeitung) geändert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Newerkla zunächst bei den Freien Wirtschaftssozialisten aktiv. Inspiriert von Silvio Gesell gründete er 1951 in Wien die Liberal-Sozialistische Union mit der Vereinszeitschrift Der Liberalsozialist. Zu dieser Zeit versammelte er jeden Samstag ein buntes Publikum um sich, wie Andreas Kreis in einem Brief an Franz Prankl berichtete.
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